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Wirkt man nicht direkt viel tiefgründiger, wenn man seine Texte mit massig rhetorischen Fragen spickt? Gibt das dem Leser einen indirekten Auftrag der Selbstreflexion? Kann ich in die Notaufnahme fahren, weil meine Augen vom ganzen Eyerolling, das ich beim Lesen von Holidays vier Millionen rhetorischer Fragen machte, überstrapaziert sind?

Ugh. Nachdem Kevin so viel von Ryan Holiday erzählte und ihn als “seinen Cal Newport” bezeichnete, wollte ich ihm mal eine Chance gegeben haben.
Tat ich auch. Ich arbeitete mich durch ein Buch, in dem jeder einzelne Absatz eine andere Person erwähnt, die in den letzten 2000 Jahren etwas gemacht, oder gesagt hat. Jedes Kapitel endet mit möchtegern-inspirierenden Aufrufen zum Handeln. Ein Kapitel versucht einem sogar nahezulegen, dass man sich was vormacht, wenn man denkt, dass man sein Leben nicht-spirituell verbringen kann.

Abgesehen von der Spiritualität, was objektiv Blödsinn ist, sorry Ryan, halte ich die reinen Ratschläge des Buches für richtig. Aber ich verachte die Art, wie es aufgeschrieben wurde. Hier ist die Struktur von jedem der grob 20 Kapitel:

  1. Diese spezifische Sache ist gut und du solltest sie machen.
  2. Hier ist eine Anekdote aus dem Leben irgendeiner berühmten Person.
  3. So ist die Sache, die du machen sollst, mit der Anekdote und dem Erfolg dieser Person verbunden.

Am Ende war ich irrational wütend auf dieses Buch. Danke, aber nein danke.